Mein Name ist Namuyanja Faridah, ich bin 1999 geboren und wohne in Uganda. Ich habe nie meine Eltern kennengelernt, da sie starben als ich noch sehr jung war. Daher kann ich mich nicht an sie erinnern. Trotzdem vermisse ich sie jedes Mal so doll, wenn ich Bilder von ihnen sehe.
Wie jedes andere Kind bin ich älter geworden und ich musste zur Schule gehen. In Uganda werden die Kinder schon mit vier Jahren eingeschult. Auf mich traf das jedoch nicht zu, da ich als Kind sehr viel krank war und die Schulgebühren daher verwendet wurden, um die Kosten für die Arztbesuche und Medikamente zu decken.
Als ich acht Jahre alt war ging es mir gesundheitlich zunehmend besser und meine Habschwester brachte mich zur Divine Mission Junior School. Nach zwei Jahren an der Schule, verschlechterte sich die finanzielle Situation meiner Halbschwester, bei der ich lebte. Sie verdiente weniger Geld und hatte mittlerweile eigene Kinder für die sie sorgen musste. Schließlich konnte ich nicht mehr zur Schule gehen. Ich erinnere mich daran, dass ich einen Monat lang zu Hause saß ohne einen Tag die Schule besucht zu haben.
Als der Schuldirektor, Mr. Musisi, erfuhr, dass ich nicht mehr zur Schule kam, bat er meine Halbschwester mich wieder zur Schule zu schicken und bot ihr an die Schulgebühren in Raten zu zahlen. Trotz der Ratenzahlung, schaffte es meine Halbschwester nicht die vereinbarte Summe zusammenzubringen.
Schließlich brachte mich Mr. Musisi in 2010 mit education matters e.V. zusammen, die meine Schulgebühren seit der 1. Primarschulklasse übernahmen. Seitdem hatte ich keine Probleme mehr mit den Schulgebühren, was in Uganda wirklich ein Segen ist. Und es bedeutet mir sehr viel, dass jemand meine Schulgebühren bezahlt hat, vor allem weil meine Eltern gestorben sind.
Ich ging also weiter zur Schule bis ich die 5. Primarschulklasse erreichte. Der Unterricht war schwierig für mich und ich war schlecht in der Schule. Meistens verstand ich nicht, was der Lehrer erklärte und ich wiederholte die 5. Klasse drei Mal. Ich wollte die Klasse nicht erneut wiederholen und hatte auch keine Hoffnung, dass ich die Prüfungen diesesmal bestehen würde. Also schlug ich den Mitarbeitern von education matters e.V. vor lieber eine Ausbildung als Kosmetikerin zu machen, als die Klasse immer und immer zu wiederholen.
Nachdem sich education matters e.V. dazu bereit erklärt hat meine Ausbildung zu unterstützen, begab ich mich mit Hilfe von Victoria Nakafero 2016 auf die Suche nach der passenden Schule. Schließlich begann ich die Ausbildung an einer der besten Schulen Kampalas, der Victory School of Beauty. Meine Schulgebühren und alle weiteren Kosten für meine Ausbildung (Materialien für Gesichtsbehandlungen, Maniküre, Frisuren und mehr) wurden von education matters e.V. getragen. Es war alles sehr teuer und ich danke Gott dafür, dass ich sofort mit der Ausbildung beginnen konnte und endlich das machen konnte, was ich mir schon so lange gewünscht hatte.
Ich mochte es immer mehr und mehr Leuten die Haare zu kämmen und ich wollte sie umwerfend schön machen. Bereits mit dem ersten Tag meiner Ausbildung hatte ich das Gefühl, dass ich es zu etwas gebracht hatte.
Meine Ausbildung ging zwei Jahre lang und ich bin so stolz und glücklich, dass ich sie schließlich am 27. Mai 2018 erfolgreich als Kosmetikerin mit sehr guten Noten abschließen konnte. Um meine Fähigkeiten zu erweitern, gab mir education matters e.V. die Möglichkeit einen Make-Up Aufbaukurs zu besuchen. Ich bin jetzt professionelle Friseurin, mache Frauen das Make-Up, biete Maniküren und Massagen an und verdiene damit mein Geld.
Bisher habe ich noch keinen Salon gefunden in dem ich arbeiten kann. Daher empfange ich meine Kundinnen bei mir zu Hause und frisiere sie dort. So verdiene ich Geld mit dem ich meine Lebenshaltungskosten decken und sogar noch meine Geschwister finanziell unterstützen kann. Mein Plan ist es aber mittelfristig Geld zu sparen, um einen eigenen Salon zu eröffnen. Ich wäre dann selbstständig und könnte noch weitere Mitarbeiter anstellen und Leute ausbilden, welche die gleichen Interessen wie ich haben.
Ich möchte mich aufrichtig bei education matters e.V. bedanken, dafür dass sie mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Ihr habt nicht nur mir geholfen, sondern auch allen Menschen um mich herum. Es liegt jetzt eine strahlende Zukunft vor mir.
Außerdem möchte ich meinem Paten von Herzen für die Unterstützung, von Beginn an bis zu dem Tag an dem ich eine selbstständige Frau mit einen Beruf wurde, danken. Zuletzt möchte ich allen Vorstandsmitgliedern von education matters e.V. und allen Sponsoren danken. Ihr macht eine tolle Arbeit, um Ugandern zu helfen. Möge Gott euch dafür belohnen! VIELEN DANK!