Mein Name ist Nabakooza Hajarah Katongole. Ich bin das zweite von vier Kindern in meiner Familie. In vielen Familien sorgt der Vater für den Lebensunterhalt – bei uns war es immer meine Mutter. Sie verkauft Holzkohle und kleine Snacks vor unserem Haus und lebt von den Verkäufen an Passanten, die den kleinen Weg zu ihren Häusern nutzen. Trotz ihrer harten Arbeit reichte das Einkommen oft nicht aus, um unsere Grundbedürfnisse zu decken.

Mein Vater ist seit vielen Jahren arbeitslos, und das wenige Geld, das er gelegentlich verdient, gibt er oft für Alkohol aus. So lag die Verantwortung für alles – Schulgebühren, Essen, medizinische Versorgung, Kleidung – allein bei meiner Mutter. Ich erinnere mich noch genau, wie wir manchmal von der Schule nach Hause geschickt wurden, weil wir das Schulgeld nicht zahlen konnten. Manchmal durften wir keine Prüfungen mitmachen. Mein kleiner Bruder musste deshalb sogar Schuljahre wiederholen.
2017 begann sich unser Leben zu verändern. Jörg zog in unsere Nachbarschaft, und kurz darauf stellte sich Mukasa David bei uns vor. Er und Jörg waren von Education Matters, und sie erzählten uns von der Arbeit der Organisation. Während dieses Gesprächs erzählte meine Mutter ihnen von unserer Situation – und sie versprachen, uns zu helfen. Wenige Tage später trafen wir uns wieder, um alles genauer zu besprechen. Und sie hielten ihr Versprechen. 2018 wurde ich an der K. Garden Groove Secondary School aufgenommen und besuchte dort die Klassen S1 bis S4.
Schon immer war es mein Traum, Krankenschwester oder Hebamme zu werden. Als ich Vicky von Education Matters davon erzählte, versprach sie, mich auf diesem Weg zu unterstützen. Leider fiel ich in einem der Fächer durch, die für die Krankenpflegeschule erforderlich sind. Stattdessen erhielt ich die Möglichkeit, eine Ausbildung zur tiermedizinischen Assistentin zu machen – mit der Option, später noch einmal umzuschulen. Ich nahm das Angebot an und absolvierte das 2,5-jährige Programm am Mubende Institute of Nursing and Midwifery.

Nach meinem Abschluss 2023 begann ich in einer kleinen Apotheke als Assistenzkraft zu arbeiten. Dort wurde mir bewusst, wie viele Menschen in Uganda auf Medikamente angewiesen sind. Das bestärkte mich, weiterzulernen. Mit Unterstützung eines Familienmitglieds, das mir bei den Studiengebühren hilft, werde ich im Juli mein Diplomstudium in Pharmazie am Indian Institute of Health and Allied Sciences in Kampala beginnen.
Ich bin meinen Unterstützern und dem gesamten Team von Education Matters e.V. von Herzen dankbar. Ohne euch wüsste ich nicht, wo ich heute wäre – vielleicht würde ich noch immer am Straßenrand Snacks verkaufen. Danke, dass ihr mir eine Chance gegeben habt und mir geholfen habt, eine Zukunft mit Hoffnung und Perspektive aufzubauen.